Möchte man eine Immobilie verkaufen, ist einiges zu beachten, damit der Verkauf ohne Probleme, Verzögerungen oder Rechtsstreits durchgeführt wird. Die Erstellung einer Checkliste kann dabei helfen, an alle wichtigen Aufgaben, Unterlagen und Kosten während des Immobilienverkaufs zu denken. Ein Makler unterstützt dabei.
Die richtige Vermarktung und die professionelle Abwicklung eines Immobilienverkaufs sind besonders wichtig, um die eigene Immobilie an vertrauenswürdige Käufer zu einem fairen Preis zu verkaufen. Die Kosten und die Dauer eines Immobilienverkaufs sollten dabei nicht unterschätzt werden.
Worauf ist beim Immobilienverkauf zu achten?
Beim Immobilienverkauf ist darauf zu achten, dass man den richtigen Zeitpunkt wählt, alle wichtigen Unterlagen für den Immobilienverkauf beisammen hat, den Wert der Immobilie richtig ermittelt und den Angebotspreis festlegt. Entscheiden Sie sich dazu, einen Makler zu engagieren, wird dieser Ihnen die meisten Aufgaben abnehmen.
Was ist der richtige Zeitpunkt für den Immobilienverkauf?
Der richtige Zeitpunkt für den Immobilienverkauf ist, wenn die Preise am Immobilienmarkt am höchsten sind. Außerdem spielt die Jahreszeit eine wichtige Rolle beim Verkauf einer Immobilie, denn in den warmen Frühlings- und Sommermonaten dauert die Vermittlung erfahrungsgemäß kürzer als im Herbst oder Winter. Besichtigungstermine und Bilder der Immobilie in warmen Monaten werden den dunklen Jahreszeiten vorgezogen.
Wenn sich Eigentümer eines Hauses oder einer Wohnung den Zeitpunkt für den Immobilienverkauf aussuchen können, sollten sie diesen daher gut planen und warten, bis die Immobilienpreise steigen. Auch niedrige Bauzinsen sind ein guter Anhaltspunkt, dass die Nachfrage an Immobilien steigt und sich Interessenten hohe Kaufpreise leisten können.
Welche Unterlagen werden für den Immobilienverkauf benötigt?
Die Unterlagen, die für den Immobilienverkauf benötigt werden, sind der Energieausweis, der Nachweis zur Gebäudeversicherung, die Grundrisse, der aktuelle Grundbuchauszug, die Instandhaltungsmaßnahmen, die Flurkarte, der Auszug aus dem Baulastenverzeichnis und die Berechnung der Wohn- und Nutzungsflächen.
Falls es sich bei der Immobilie um eine Wohnung handelt, werden die Protokolle der Eigentümerversammlungen, die Teilungserklärung und der Wirtschaftsplan genötigt. Einige Unterlagen sind direkt im Exposé zu integrieren, andere Unterlagen sind spätestens bei der Immobilienbesichtigung vorzulegen und wiederum andere Dokumente sind für das Aufsetzen des Kaufvertrags durch den Notar wichtig.
Wie ermittelt man den Wert einer Immobilie?
Den Wert einer Immobilie ermittelt man, indem man diese objektiv bewertet. Bei der Bewertung der Immobilie bilden besonders die ortsüblichen Immobilienpreise, Angebot und Nachfrage auf dem Markt sowie ähnliche Immobilien in der Umgebung die Basis. Eine exakte und professionelle Immobilienwertermittlung kann jedoch nur ein Gutachter oder ein Immobilienmakler vornehmen.
Wie legt man den Angebotspreis einer Immobilie fest?
Man legt den Angebotspreis einer Immobilie fest, indem man den Wert der Immobilie mit Einbezug der Lage, der Instandhaltungsmaßnahmen und dem ursprünglichen Preis unter Berücksichtigung der aktuellen Marktsituation ansetzt. Üblich sind etwa 5 bis 10 Prozent über dem ermittelten Marktwert der Immobilie. Auf diese Weise ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass bei hoher Nachfrage die Immobilie über dem Wert verkauft wird.
Der Preis sollte jedoch nicht zu hoch angesetzt werden, da er potenzielle Interessenten oft davon abhält, sich die Immobilie überhaupt anzusehen. Ein Angebotspreis ist auch nicht zu niedrig anzusetzen, da potenzielle Käufer dann misstrauisch werden, ob etwas mit der Immobilie nicht stimmt. Ein Angebotspreis von 105 bis 110 % des tatsächlichen Immobilienwerts ermöglicht bei einer späteren Preisverhandlung mehr Spielraum.
Makler beauftragen oder privat verkaufen?
Viele Immobilienverkäufer fragen sich, ob sie einen Makler beauftragen oder die Immobilie privat verkaufen sollten. Ohne Makler entfällt die Maklerprovision, die sie als einen bestimmten Prozentsatz vom erzielten Kaufpreis an ihn zahlen müssen. Auch die Vermarktung kann ohne Makler frei und selbständig gestaltet werden.
Engagiert man jedoch einen Immobilienmakler, übernimmt dieser alle anstehenden Aufgaben für den Immobilienverkauf. Ein Makler ist unter anderem dafür verantwortlich, den Verkaufspreis zu ermitteln, die Immobilie online und vor Ort zu präsentieren, das Verkaufsgespräch zu führen, alle notwendigen Unterlagen zu beschaffen und die Bonitätsprüfung durchzuführen.
Ein Makler hat die notwendige Marktkenntnis und jahrelange Erfahrung im Immobilienverkauf. Er ist der optimale Ansprechpartner und eine wertvolle Unterstützung im Prozess. Der Immobilienmakler erzielt möglicherweise auch einen höheren Verkaufswert und spart viel Geld im Verkaufsprozess. Ist das notwendige Wissen und ausreichende Zeit beim Verkäufer vorhanden, muss ein Makler nicht beauftragt werden.
Wie vermarktet man eine Immobilie?
Man vermarktet eine Immobilie, indem man die Zielgruppe ermitteln, das Exposé erstellt und Anzeigen für den Immobilienverkauf schaltet. Im Folgenden gehen wir auf diese drei Schritte im Detail ein.
1. Zielgruppe ermitteln
Im ersten Schritt der Vermarktung einer Immobilie ist es wichtig, die Zielgruppe zu ermitteln. Mit der Ermittlung der Zielgruppe findet man heraus, welche Käufer für die Immobilie geeignet sind. Unterschiedliche Zielgruppe haben verschiedene Erwartungen an die Lage, die Größe und die Gestaltung der Immobilie. Die Zielgruppe für die Immobilie sollte auf eine bestimmte Altersklasse und den Personenstand beschränkt werden.
Ein Haus in ruhiger Lage mit Garten eignet sich beispielsweise besser für Familien und eine gemütliche Wohnung im Stadtinneren für junge, alleinstehende Menschen. Ein großes Haus mit vielen Stufen oder eine Wohnung im fünften Stock ohne Fahrstuhl ist für Senioren zum Beispiel weniger geeignet. Verkäufer arbeiten die Zielgruppe ihrer Immobilie heraus und erstellen darauf abgestimmt dann das passende Exposé.
2. Exposé erstellen
Ein Exposé zu erstellen ist essenziell, um die Immobilie auf Immobilienportalen zu präsentieren. Das Exposé ist eine detaillierte Beschreibung der Immobilie, inklusive professionell geschossener Fotos, dem Grundriss, dem Energieausweis und weiteren Unterlagen, um potenziellen Käufern die Immobilie vorzustellen. Aussagekräftige Exposés sind wichtig für den Immobilienverkauf.
Das Exposé wird schließlich genutzt, um Inserate auf Immobilienportalen zu veröffentlichen. Exposés können auch bei Besichtigungsterminen für potenzielle Käufer zur Verfügung gestellt werden. Für das Erstellen eines Exposés wird entweder eine der dafür vorgesehenen Online-Plattformen genutzt oder die Hilfe eines Immobilienmaklers in Anspruch genommen.
3. Anzeigen schalten
Im dritten Schritt sollten Verkäufer Anzeigen schalten, um ihre Immobilie öffentlich zu vermarkten. Auf entsprechenden Portalen werden die Immobilienanzeigen inklusive Exposé und einer aussagekräftigen Immobilienbeschreibung veröffentlicht. Einige Verkäufer erstellen ebenfalls eine Anzeige für die regionale Tageszeitung.
Ist die Nachfrage für Immobilien zu diesem Zeitpunkt nicht hoch, sollten Anzeigen auf mehreren Plattformen geschaltet, Flyer verteilt oder auch Verkaufsschilder vor der Immobilie aufgestellt werden. Auch Bekannte, Freunde und Arbeitskollegen stellen ideale Vermittler einer Immobilie dar.
Wie wird der Verkauf einer Immobilie abgewickelt?
Der Verkauf einer Immobilie wird abgewickelt, indem die Besichtigungen der Immobilie organisiert, die Verhandlungen des Preises geführt, der Notartermin von beiden Parteien wahrgenommen und die Immobilie vom Verkäufer an den Käufer übergeben wird.
1. Besichtigungen organisieren
Verkäufer und Interessenten organisieren Besichtigungen, damit potenzielle Käufer sich ein Bild von der Immobilie machen und Verkäufer die Immobilie vorteilhaft präsentieren können. Gemeinsam mit den Interessenten vereinbaren Verkäufer einen passenden Besichtigungstermin als Einzel- oder Gruppenbesichtigung.
Besichtigungen der Immobilie sind detailliert vorzubereiten, damit alle Fragen der potenziellen Käufer professionell beantwortet werden. Bei Immobilienbesichtigungen sind relevante Unterlagen für die Einsicht durch den Interessenten vorzulegen, um auf diese bei Fragen zu verweisen. Für die Besichtigung ist die Immobilie aufzuräumen, zu säubern und zu inszenieren.
2. Verhandlungen führen
Verkäufer führen Verhandlungen mit dem Interessenten, wenn dieser sich dazu entscheidet, die Immobilie zu kaufen. Bei einer Preisverhandlung geht es darum, sich auf einen Kaufpreis für die Immobilie zu einigen, mit dem beide Parteien glücklich sind. Verkäufer sollten sich ausführlich auf das Verkaufsgespräch vorbereiten, die Vorteile der Immobilie herausarbeiten und überlegen, wo die Schmerzgrenze beim Kaufpreis liegt.
Verhandlungen über den Kaufpreis von Immobilien sind überzeugend und selbstsicher zu führen, weshalb sie alleine oder mit einer anderen Person geübt werden sollten. Auf diese Weise können sich Verkäufer am besten auf alle möglichen Ausgänge und Varianten des Verkaufsgesprächs mit dem potenziellen Käufer einstellen.
3. Notartermin wahrnehmen
Haben sich Verkäufer und Käufer auf einen Kaufpreis für die Immobilie geeinigt, wird der Notartermin wahrgenommen. In Deutschland ist ein Kaufvertrag für eine Immobilie erst dann rechtsgültig, wenn der Vertrag von einem Notar beglaubigt wurde. Vor dem Notartermin werden relevante Unterlagen und Eckdaten der Immobilie an den Notar geschickt, damit dieser den Kaufvertrag aufsetzen kann.
Ist der Kaufvertrag fertig, wird er an Käufer und Verkäufer gesendet. Beide Parteien haben dann 2 bis 3 Wochen Zeit, den Kaufvertrag zu prüfen sowie sich Fragen, Anmerkungen und Änderungen zu notieren. Beim Notartermin selbst wird der Vertrag noch einmal vom Notar vorgelesen. Veränderungen am Vertrag werden schriftlich festgehalten und letzte Fragen geklärt. Danach unterschreiben der Käufer und Verkäufer den Kaufvertrag und der Notar beglaubigt sowohl mit seiner Unterschrift als auch mit einem Siegel oder einem Stempel den Kaufvertrag. Wurden Änderungen am Vertrag vorgenommen, sendet der Notar nach dem Termin einen überarbeiteten Kaufvertrag an beide Parteien.
4. Immobilie übergeben
Nachdem der gesamte Prozess der Immobilienübertragung abgeschlossen und der Kaufpreis überwiesen ist, wird im vierten Schritt die Immobilie übergeben. Der exakte Termin zur Kaufpreiszahlung und zur Immobilienübergabe ist bereits im Kaufvertrag festgehalten. Ist der Preis überwiesen, wird der Notar informiert, der wiederum den Wechsel des Eigentümers der Immobilie in das Grundbuch eintragen lässt.
Während der Übergabe wird ein Übergabeprotokoll geführt, in dem die Schlüsselanzahl, die aktuellen Zählerstände und mögliche Arbeiten an der Immobilie festgehalten werden. Das Übergabeprotokoll wird von Verkäufer und Käufer unterschrieben und somit von beiden Parteien akzeptiert. Mit der Unterschrift des Übergabeprotokolls ist der Prozess des Immobilienverkaufs abgeschlossen.
Welche Kosten entstehen beim Immobilienverkauf?
Die Kosten, die beim Immobilienverkauf entstehen, sind vielschichtig. Zu den Kostenverursachern beim Immobilienverkauf gehören die Beantragung des Energieausweises und der Grundbuchauszug, das Gutachten für die Preisermittlung, die Bezahlung des professionellen Fotografen für die Bilder der Immobilie, das Aufsetzen von Inseraten im Internet, die Löschung möglicher Grundschulden und eine etwaige Spekulationssteuer.
Bei der Beauftragung eines Immobilienmaklers fallen zwar Maklerkosten an, dennoch können Verkäufer mit dem Engagieren eines Maklers wertvolles Geld sparen. Immobilienmakler nehmen Verkäufern viele Aufgaben ab, kümmern sich um die Beschaffung der Unterlagen und übernehmen oft die Kosten dafür. Auch die Kosten für die Fotos und das Aufsetzen der Inserate werden vom Immobilienmakler übernommen. Möchte man mit einem Makler seine Immobilie verkaufen, werden viel Zeit, Geld und Mühen gespart.